Galerie Eva Winkeler Köln, 2011
(mit Dagmar Heppner)
Judith Raums Arbeiten in der Ausstellung kurz raus bei Eva Winkeler, Köln thematisieren Abweichung von konventionellen malerischen Techniken und klassischen Präsentationsformen von Malerei. Die dünnen Baumwollstoffe wurden mehrmals geknittert, gefärbt, wieder ausgewaschen, gefaltet oder bedruckt, so dass die hoch pigmentierte Tusche auf unterschiedliche Art in den Stoff eingedrungen ist und ihre Spuren hinterlassen hat. Souveräne Gesten oder ein malerisches Vokabular wie expressive Pinselstriche fehlen. Die einzelnen Bearbeitungsschritte haben eine Art Tätowierung auf der „Stoffhaut“ hinterlassen, die in Schichten erscheint und mehr taktil als visuell wahrgenommen werden will. Die Stoffarbeiten fallen frei, sind gespannt oder geheftet, hängen objekthaft von der Decke, sind zu weit oben an der Wand oder im Durchgangsbereich angebracht oder nur scheinbar klassisch auf Keilrahmen aufgezogen.
Text: Janika Weber